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L i l i

Hebamme und Häppchenkiller

 

29.01.2007 - 14.06.2009

 

  

 

Meine liebe kleine Minimaus!

 

Zusammen mit deinen Geschwistern Gizmo und Cedric bist du bei uns im Januar 2007 mit 5 Wochen eingezogen. Als einziges und letztes Mädchen das da gesessen hat, haben wir dich mitgenommen. Doch schon beim ersten Angreifen, hatte ich irgendwie Bedenken - du warst so unglaublich klein, zart und schwach. Man getraute sich gar nicht richtig dich anzufassen. Frech warst du, sehr sogar - als dann Cosima und Scheppköppche zu dir kamen hast du denen ganz schön gezeigt, wo's lang geht. Aber du hattest immer deine sehr liebe und zutrauliche Art.

 

Nach ca. zwei Wochen bist du total abgemagert und hast nur noch in der Ecke gelegen, fressen wolltest du nicht mehr. Der TA meinte, dass du kleinwüchsig wärst (und daraufhin deinen Spitznamen Mini bekommen hast) und wahrscheinlich nicht überlebensstark genug. Deine Brüder waren zu diesem Zeitpunkt schon so viel größer geworden. Also nahm ich dich wieder mit und habe dich zwangsernährt. Mit einer Spritze ohne Nadel habe ich dir pürierte Haferflocken mit Kondensmilch eingeflösst. Du warst zuerst sehr angewidert, dann aber immer lieber zu dir genommen hast. Die Kondensmilch mit dem vielen Fett hatte dir das Leben gerettet und deine Backen und Schenkel wurden allmählich wieder etwas dicker. Du warst dem Tod von der Schippe gesprungen. Auf deine Figur hattest du allerdings immer geachtet - du warst immer eine sehr grazile kleine Ratte.

 

Du hattest immer einen sehr lieben und zarten Charakter, allerdings wusstest du genau, was du wolltest und was nicht. Bei den "Alten" hast du dich sehr gut mit Hagen verstanden, bei dem du dann auch bis zu seinem Tode stets gewacht hast und auf ihn Acht gegeben hattest. Du hast ihn sehr gemocht und wohl auch sein Haus geerbt, denn ab dem Zeitpunkt von Hagens Tod bist du selten noch aus seinem Haus gewichen.

 

Als die Babys (Piratt, Keela, Yansa und Schabrakchen) bei uns eingezogen sind, hast du dich wie eine Mama um sie gekümmert. Hast zugesehen, dass sie immer im Nest bleiben und schön eingepackt waren, hast ihnen Futter gebracht und auch wieder ins Nest getragen. Du hast dich wirklich rührend um sie gekümmert, was sie auch dankbar angenommen haben und nun auch wirklich ansehnliche kleine Rattchen geworden sind.

 

Die Kondensmilch die dich vor dem Tode gerettet hat, hast du auch im Alter nie wirklich ignoriert. Sobald wir ein Häppchen gegessen haben (so eine Art Milchschnitte) warst du sofort zu Stelle und wolltest vom Babba deinen Teil haben. Nein, gesund hast du bei uns nicht gelebt, aber dafür sehr glücklich. Was gab es auch schöneres, als em Babba es Häppchen ausm Mund zerren und am Wassereis lecken, wenn wir im Bett gesessen haben!? Für dich gab es nichts was dir mehr Spaß gemacht hätte. Kleiner Haihappen und Häppchenjäger, dass hast du vergessen zu vererben - wir haben keinen Häppchenjäger mehr - du fehlst!

 

Mit zwei Jahren bekamst du so eine Art Schlaganfall, konntest nichts mehr richtig essen und nur noch alles in breiform zu dir nehmen. Wir haben dich in einen Krankenkäfig gesetzt und mit Babybrei und -glässchen gefüttert, weil wir dachten, dass du wahrscheinlich nicht mehr lange bei uns sein wirst - von wegen, du hast noch ein halbes Jahr gekämpft und gemeckert. Durch den Babybrei und das du dich nicht mehr richtig putzen konntest, musste ich dich nach 3-4 Tagen immer mal wieder baden - was hast du mich immer ausgeschimpft und gemeckert, aber im Endeffekt hats dir doch gut getan. Ich denke das wusstest du auch, du wolltest es dir nur nicht eingestehen. :-) Wiedereinmal warst du dem Tod von der Schippe gesprungen.

 

Vor zwei Wochen bekamst du dann einen Abszess an der Wange, wahrscheinlich eine Infektion an den Zähnen. Du bekamst Schmerzmittel und wir haben den Abszess schön sauber gemacht und er ist geheilt. Doch in deinem Körper schien noch mehr kaputt gegangen zu sein, schließlich warst du ja auch schon 2,5 Jahre (für ein kleinwüchsiges Huskymädchen sehr viel).

 

Den letzten Tag hast du warm eingebettet in meinem Korb verbracht, bist mit uns ins Bett gegangen und als ich am Morgen in den Korb sah, hast du mich noch angeblinzelt. Ich habe dich zu mir genommen und noch eine halbe Stunde lang gegrault und dich geschmust, wie du es am liebsten hattest - hinter den Ohren. Du hattest Schmerzen, aber ich konnte dir leider nicht mehr helfen, als dich halten und bei dir sein. Mit einem letzten lautlosen Schrei hast du die Erde verlassen. Ich habe deinen Körper noch so lange gehalten bist du gut bei den andern angekommen bist - ich habe dich gespürt.

 

Kleine Minimaus, wenn ich auf die leere Stelle blicke, wo einst dein Krankenkäfig so lange gestanden hat und du meckernd darin gesessen hast, wirds mir ganz schwer ums Herz. Du warst so eine liebe Seele, warst für jeden da, hattest aber deinen eigenen, ganz speziellen Kopf. Meine freche kleine Maus, du fehlst mir ganz arg. Doch ich bin nun auch froh, dass es dir jetzt wieder besser geht, denn das letzte halbe Jahr war sicherlich nicht leicht für dich. Wir haben das Beste für getan mein Schatz, ich hoffe das es das auch war. An einem sonnigen Tag haben wir dich bekommen und die Sonne hast du uns geschickt, als du oben angekommen bist!

 

Mini-lein, grüß mir die andern alle. Sie werden sich sicherlich sehr freuen dich wieder zusehen. Wenn die Babys irgendwann nachkommen - zeige ihnen wieder den rechten Weg. Du bist die Allerbeste! Danke, dass du dich nicht einfach abgemacht hast, sondern darauf gewartet hast, dass ich dich am Morgen in meinem Arm gelegt habe und bei dir sein konnte. Das bedeutet mir sehr viel!

 

Pass auf dich auf, kleiner Haihappen - Minimaus und Häppchenkiller! Wir vermissen dich wirklich sehr!

 

Mama & Babba