Mein
lieber kleiner Piratterich - mein Hutschi! - Hutschelkrampe - Mein Master! -
Sir Hutsch! - und nun.... Mein Engel!
du hast damals zusammen mit Keela, Schabrackchen, Yansa und Lismore im Käfig gesessen.
Damals haben wir nur Schabracke, Lissy und Yansa mitgenommen. Warum wir dich
und Keela nicht auch mitgenommen haben, weiß ich nicht. Du warst der
Aufgeweckteste von allen und hast am Gitter gestanden und mit deinem kaputten
Ohr und deinen großen Augen frech angeguckt. Zu Hause konnte ich mich über
die drei Neuen nicht richtig freuen, ich habe die ganze Nacht schlecht
geschlafen. In dieser Nacht habe ich mich entschieden, dich und Keela doch
noch zu mir zu holen und bibberte die ganze Nacht und den Tag darauf, dass
euch niemand mir vor der Nase wegschnappt.
Zum Glück war dies nicht der Fall gewesen und am Halloween-Abend seid ihr
alle bei uns gewesen. Damals hießt du noch Derry. Du hast mir am ersten Tag
gleich die Hand geleckt. Keine Ratte zuvor hat mir je die Hand geleckt!!! Du
hast mich gleich in Beschlag genommen - mit deiner freundlichen und doch
bestimmten Art. Ich habe dich überall mit hingenommen, weil du so vernarrt in
mich warst und immer bei mir sein wolltest. Als wir damals noch in der alten
Wohnung gewohnt haben, bist du immer frei rum gelaufen und ich habe
"Piratt" gerufen und du bist angaloppiert. Dein kaputtes Ohr und
dein irrer Blick haben dir diesen Namen schnell verschafft.
Mein kleines Zimtschwänzchen, wir hatten so viel Spaß miteinander und du hast
mich so oft zum Lachen gebracht. Wenn es mir nicht gut ging, warst du es
gewesen, der mein Gesicht in deine Pfoten genommen hast und meine Tränen
weggeleckt hat. Wenn wir das Bett für uns alleine hatten, ist es nicht nur
einmal vorgekommen, dass wir zusammen eingeschlafen sind und du die Nacht bei
mir verbracht hast. Hast dich in die Decke gekuschelt, ganz nah an meinem
Bein oder an meinem Hals - und hast mich morgens kurz vor dem
Weckerklingeln wieder wach gemacht. Wenn ich geduscht oder gebadet habe, hast
du auf dem Läufer auf mich gewartet bis du meine Füße wieder berühren
konntest, dann ging es dir wieder gut und du hast mich von oben bis unten
abgeleckt.
Dir war es schon als kleiner Ratz eine Freude im Bett rumzuspringen und mit’m
Babba und de Lissy Schokolade zu fressen und dabei Fernsehen zu gucken. Ich
denke durch deine ganz arge Fürsorge um mich hast du schon sehr, sehr früh
kleine Knubbel am Bauch bekommen, was sich aber als Milch herausstellte. Zu
dieser Zeit hast du schon viel im Krankenkäfig gesessen und nachts bei uns am
Bett, was dir natürlich sehr gut gefallen hat. Wir konnten die Milchdrüsen
durch Medikamentengabe alle paar Monate ganz gut eindämmern und die Milch ist
nur langsam mehr geworden. Du hast mich also als dein Baby angesehen, so wie
du immer mein Baby warst und immer sein wirst! Die Knubbel blieben, aber sie
haben sich zu deinem Markenzeichen entwickelt.
Mit ca. 1,5 Jahren hast du dich mit den andern gestritten (was ich mir bei
dir aber nicht vorstellen kann, weil die andern dir immer egal waren) oder
bist irgendwo im Käfig hängen geblieben. Ich weiß es nicht was du geschafft
hast, jeden falls hast du dir von einem Viertel deiner Schwanzspitze komplett
die Haut abgezogen und nur noch der blanke Knochen hat raus geguckt. Der
Tierarzt konnte leider auch nicht viel machen. Das musste so heilen, bzw.
absterben. Also bist du wieder in deinen Krankenkäfig gezogen und hast auch
eine neue Hängematte bekommen. Nachts hast du mit deinem kaputten Schwanz
schwer rumgejaunert und ich habe dich zu mir ins Bett geholt, wo es prompt
okay war. Du wolltest nur nicht alleine sein. Nicht mal die neue Hängematte
konnte da helfen. Schlaflose Nächte für mich, aber Hauptsache dir geht es
besser. Du hast lange mit dem Schwänzchen rumgemacht, man konnte meinen du
hast es dir immer wieder aufgebissen, wenn wir dich wieder zu den andern
setzen wollten, weil du lieber bei mir im Bett geblieben wärst. Der Teil mit
der abgerissenen Haut ist irgendwann abgestorben und du musstet wieder zu den
andern. Du hast der Hängematte nachgetrauert, die nicht zerfressen war. Die
hast du behandelt wie ein Heiligtum. Die andern haben ihre immer kaputt
gebissen.
Als
du mir nicht mehr von der Seite gewichen bist, habe ich einen Beutel zum
Umhängen für dich besorgt, aus dem selben Stoff wie deine Hängematte. Dort
konnte man dich immer reinsetzen und da bist du dann auch
geblieben....stundenlang! Wenn wir Fernsehen geguckt haben, haben wir dich an
die Lampe gehängt und du hast zusammen mit uns Fernsehen geguckt und wehe dem
du hast in die falsche Richtung gebaumelt. Ach Hutsch, dein Beutel ist nun
leer und ich traue mich auch gar nicht irgendjemand anderen dort hinein zu
setzen - der war schließlich dir und dort hast du auch bis zuletzt immer sehr
gerne gesessen. Der Platz ist nun leer an unserer Seite!
Mein Hutschi, du hast auf so
viele Ratzies aufgepasst als sie gestorben sind.
Du hast auch auf deine Schwester Keela gewacht, als sie in der Narkose von
uns gegangen ist, hast du an ihrer Nase gestupst, doch sie wollte/konnte
nicht mehr zurück. Damals warst du noch sehr jung. Genauso hast du nach
Muffin, unserem alten Kampfweib geschaut. Keiner hat sich zu ihr getraut - du
hast bei ihr gelegen bis sie gestorben war.
Du hast lange Zeit zusammen mit Schabrackchen im Krankenkäfig gesessen. Als
sie mit ihrem Tumor einfach keine Kraft mehr hatte und man eigentlich gar
nicht gemerkt hätte, wenn sie gestorben wäre - du hast mir in dem Moment
bescheid gesagt! Hast immer wieder zu ihr hoch geschaut zum Heizkisschen, dann
wieder zu mir, wieder zum Schrabrackchen und zu mir....Als ich dann geschaut
habe, habe ich sie in die Hand genommen und sie hat die letzten Atemzüge
getan. Unser armes Schabracki! Ihr hattet so etwas wie eine Hassliebe - aber
sie hat dir doch sehr gefehlt.
Mein Hutschi, das werde ich dir nie vergessen. Es ist nicht normal das eine
Ratte bei Sterbenden dabei sitzt, geschweige denn mir bescheid gibt, wenn sie
sterben. Du hattest ein ganz besonderes Gespür und dafür habe ich dich
geliebt - du warst ganz anders als alle anderen!
Als deine Milchdrüsen dann wieder immer weiter gewachsen sind, half auch kein
Milch-Stop mehr. Die Drüsen haben sich entzündet und sich zu Abszessen und
bösartigen Tumoren umgewandelt. Man wusste, dass du daran sterben würdest. Du
hast dich aber so gut geschlagen, hast immer tapfer deine Medikamente
genommen, wenn auch nicht gerne. Hast immer ordentlich gefressen, am liebsten
Babybrei. Du konntest deine Hinterläufe aufgrund der Größe der Knubbel nicht
mehr bewegen, sie haben auf einen Nerv gedrückt. Daher hast du nun auch
wieder im Krankenkäfig am Bett gewacht. Ich habe dich überall wo du
hinwolltest hingetragen. Wenn ich auf der Arbeit war, hat dich dein Babba zu
de Oma gebracht und ich habe dich abends wieder abgeholt. Da hast du's dir
auch immer sehr gut gehen lassen und hast einen kleinen Macho raushängen
lassen. Auch wenn’s keiner zugeben wollte, du hast sie alle nach deiner Nase
tanzen lassen!
Als wir dich am 22.04.2011 zur Oma gebracht haben, weil wir einen Ausflug
gemacht haben, ging es dir morgens eigentlich noch richtig gut. Hast mir die
Hand geleckt und mich mit großen Hutschi-Augen angeguckt. Als ich gegangen
bin, habe ich dich nochmal auf den Buckel geschmissen und deinen Bauch
geknuscht. Wenn es dir nicht gut gegangen wäre, hätte ich dich ja nicht
alleine gelassen.
Über den Tag muss es dir eigentlich auch noch gut gegangen sein, du hast
gefressen und getrunken. Nachmittags habe ich noch nach dir gefragt und dir
ginge es schlechter, aber ich dachte weil wir ja abends wieder kommen, dass
wir uns noch sehen würden und nicht das du dich zwei Stunden später abmachen
würdest. Du bist friedlich in deinem Handtuch auf dem Heiz-Häschen
eingeschlafen. Du sahst so friedlich aus, als ich dich abends abgeholt habe,
als würdest du nur fest schlafen. So wie wir immer zusammen auf der Couch
gelegen haben. Wenn du nicht so eiskalt gewesen wärst, hätte ich nie
geglaubt, dass du gestorben bist.
Mein Hutschi, du hast auf jeden aufgepasst und doch musstest du alleine
gehen. Gerade ich, auf die du immer am besten aufgepasst hast, war nicht da
gewesen. Mein Schatz, das werde ich mir nie verzeihen! Aber ich bin froh,
dass du nicht gelitten hast und einfach eingeschlafen bist und dich nicht
gequält hast. Das ist das einzige was mich aufrecht erhält, dass du auf mich
gehört hast, als ich dir gesagt habe, dass du dich nicht so lange quälen
sollst wie unser Schabrackchen, das bringt nichts!
Mein Schatz, du hinterlässt ein großes Loch in meinem Herzen!! Mein Engel, du
glaubst gar nicht wie sehr du mir an meiner Seite fehlst! Beim Abendessen,
beim Duschen, beim zu Bett gehen, selbst wenn ich am PC sitze oder zur Arbeit
fahre. Ich bin mir sicher du hattest ein schönes Leben bei uns! Und ich werde
nie vergessen, als ich dich an Halloween doch geholt habe, als du mich durch
die Scheibe gesehen hast und mich angestrahlt hast! An Halloween wird immer
eine Kerze für dich brennen mein Schatz, wie früher!
Ich hoffe du bist an einem schönen Ort und wirst mich nicht so arg vermissen
wie ich es tue, denn das tut schon körperlich weh. Das wünsche ich dir nicht!
Ich bin froh nun einen Schutzengel oben zu haben, der die andern auch mal
ablösen kann! Denn du wirst immer über mir wachen, das weiß ich! Auf dich ist
immer Verlass!
Mein Hutsch, mir fehlt dein Geruch (du hast nie gestunken), dein zartes Fell,
deine Hände die mich immer irgendwo berührt haben, deine samtweiche Zunge!
Bitte vergiss mich nicht und ich hoffe das wir uns wiedersehen, egal wann,
nur das es wieder genauso schön ist mit dir wie die Zeit hier. Denn die war
unvergesslich! Ich werde dich niemals vergessen und ewig in meinem Herzen
tragen! Du bist und bleibst mein bester Freund!
In Liebe
Deine Mama & dein Babba
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