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Siegfried der Schöne 22.04.2005 - 11.03.2008 |
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Lieber
Siegfried, Du kamst zu
mir als ein Notfellchen aus Steinau. Ein kleines Kind wollte und konnte dich nicht
mehr bei sich behalten und hat euch auch nicht artgerecht gehalten. Ihr wart
nur sehr kurz dort - zum Glück! Die Vermittlerin hat euch zu mir gebracht, du
hast dich mit deinem Bruder Hagen sofort bei uns wohl gefühlt und warst immer
ein sehr ruhiger zutraulicher Ratz! Wenn man
nach einem Ratz gefragt hat, hast du immer aus dem Haus geguckt in der
Hoffnung du kannst helfen und selbst wenn nicht, hast du dich einfach nur ans
Gitter gesetzt und hast so lange gewartet bis man Zeit für dich hatte! Du
hast nichts verlangt, du hast alles so genommen wie es war und warst dankbar
dafür! Dankbar, das man dich liebte. Und dich konnte man einfach nur lieben,
weil du ein wundervoller Ratz warst! Du hast jeden Tag deine Medizin genommen
und wenn ich es fast vergessen hatte und gerade ins Bett gehen wolltest hast
du mir ein Zeichen gegeben, dass ich sofort verstand! Ein Ratz
den man zu allem und jedem dazu setzen konnte. Mit Lenny hattest du nur am
Anfang deine Probleme, dann wurdet ihr zuletzt in eurer Krankheit und dadurch
auch Verbundenheit, die besten Freunde! Leider hat man dich immer ein wenig
vernachlässigt, aber manchmal warst du auch froh darüber, du warst nie einer
der sich freiwillig gerne hat nehmen lassen. Doch
zuletzt hat es einfach dein Körper nicht mehr geschafft. Der Abszess auf der
Nase, der immer größer statt kleiner wurde, dein schwacher Körper, die ganzen
kleinen Tumore und das kranke Herz. Du hattest es zuletzt wirklich nicht
leicht, aber du warst trotz allem noch dankbar, wenn der Käfig wieder sauber
war oder du was Leckeres zu fressen bekommen hast! Siegfried,
ich weiß nicht ob meine Entscheidung richtig war, beim TA hast du mir ein
Zeichen gegeben, als ich fragte "Ist es richtig, Siegfried!", ich
denke das es ein "Ja!" sein sollte und ich hoffe das ich dir damit
viel Leid erspart habe! Du hast dich noch lange mit mir in
Anfangs-Narkose-Stadium unterhalten, du hast mir zugeblinzelt oder geschubst.
Ich habe dich verstanden, wie ich dich immer verstanden habe. Nur du fehlst,
mein kleiner Ratz! Papa konnte
leider nicht bei dir sein, aber du hast dich mit deiner letzten Medizin
sicher bei ihm verabschiedet, denn du wusstest es ja vor uns. Er hat auch
immer nach dir gefragt und selbst in Narkose hast ihn noch gehört. Du wirst
auch ihm sehr fehlen! Das ist
mein einziger Trost, das du nun keine Schmerzen mehr hast, denn das du nicht
mehr da bist, ist einfach nur schlimm! Lenny und Hagen sitzen nun alleine da.
Lenny hat es verstanden und du fehlst ihm! Du warst so lange bei mir, fast
genau 3 Jahre, du hast zu meinem Inventar gehört! Nun bist du fort! Ich hoffe
du vergisst uns nicht und warte auf Hagen und Lenny. Ihr gehört zusammen!
Hagen stellt doch sonst nur Blödsinn an, wenn du nicht da bist! Vergiss uns
nicht, mein lieber Siegfried und verzeih mir meine Entscheidung! Deine Mama
& Papa |